Eli!
Eli! Lamâ azâvtani?!
Überschattet
ist das Gedicht von Silvije Strahimir Kranjcevic (1865-1908) von
der Frage, wofür Christus auf Golgota starb. Aufrüttelnde
und dramatische Gedanken werden dabei vom Lyriker entworfen, aber
letztlich bleibt die Frage unaufgelöst stehen.
Die
Musik zu diesem Gedicht besteht aus vier Sätzen: 1. Grave
- 2. Dolente - 3. Allegro - 4. Adagio. - Musikalische Keimzelle
des Ganzen ist einerseits die verminderte Quart und darin die
Abfolge verschiedener Sekund- und Terzintervalle, sowie die Erweiterung
zur reinen Quart mit unterschiedlichen Sekundschritten; andererseits
spielt eine gewisse Harmonik eine große Rolle, die sich
wesentlich aus Terzenschichtungen bis hin zu Siebenklängen
entwickelt; besonders wichtig ist noch ein rhythmisches Grundmotiv,
das einem schicksalhaften Klopfen gleicht. - Höhepunkt des
Ganzen ist der rein instrumentale Adagio-Schlußsatz, in
welchem nach einer minimalistisch-aleatorischen Einleitung die
tragische Aura des Gedichts in dichter Polyphonie und Harmonik
zum Ausdruck kommen soll.
Das
Werk ist für Sprecher und Streicher (2 Violinen, 2 Violen,
2 Violoncelli, 1 Kontrabaß) und dauert in etwa 30 Minuten.
Die Anregung dazu kam von Branimir Soucek.
Uraufführung:
28. März 2007, Crvkva Sv. Katarine, Festival Passionserbe
Zagreb/Kroatien, Ensemble Astarte | ASB | TLMF |